C-Peptid-zu-Glukose-Verhältnis

Ein praxisnaher Index der insulinsekretorischen Funktion der β-Zellen auf Grundlage von C-Peptid und Glukose.

Zuletzt aktualisiert am: November 20, 2025

CGR-Rechner

Was ist das C-Peptid-zu-Glukose-Verhältnis?

Das C-Peptid-zu-Glukose-Verhältnis (CGR) setzt das zirkulierende C-Peptid in Beziehung zur Plasmaglukose und bietet eine praktische Schätzung der insulinsekretorischen Kapazität der β-Zellen.

Da C-Peptid in äquimolaren Mengen mit Insulin freigesetzt wird und eine längere Halbwertszeit hat, ist das CGR oft stabiler als insulinbasierte Indizes, insbesondere bei Patienten, die exogenes Insulin verwenden.

Warum das C-Peptid-zu-Glukose-Verhältnis verwenden?

  • Hilft, Insulinmangel von Insulinresistenz-Phänotypen zu unterscheiden.
  • Kann auch bei Patienten angewendet werden, die exogenes Insulin erhalten, da C-Peptid die endogene Sekretion widerspiegelt.
  • Unterstützt Entscheidungen zum Beginn oder zur Intensivierung einer Insulintherapie, wenn es im klinischen Kontext interpretiert wird.

Wie das C-Peptid-zu-Glukose-Verhältnis zu interpretieren ist

Insulinmangel: Niedriger CGR, vereinbar mit ausgeprägtem β-Zell-Versagen und Insulinmangel.
Beeinträchtigte Insulinsekretion: Mittlerer CGR, was auf eine verminderte, aber noch vorhandene β-Zell-Funktion hinweist.
Erhaltene Insulinsekretion: Höherer CGR, was auf eine relativ erhaltene endogene Insulinproduktion schließen lässt.

Klinische Überlegungen und nächste Schritte

Das CGR sollte stets im klinischen Zusammenhang interpretiert werden, einschließlich Diabetes-Typ, Krankheitsdauer, Nierenfunktion und begleitender Therapien.

  • Nüchternstatus bestätigen oder den postprandialen Zeitpunkt klar dokumentieren.
  • Das CGR mit anderen Markern wie HbA1c, Autoantikörpern und einer C-Peptid-Bestimmung kombinieren, um Diabetes-Phänotypen zu unterscheiden.
  • Sehr niedrige CGR-Werte können eine frühzeitige oder intensivierte Insulintherapie unterstützen, insbesondere bei Verdacht auf Typ-1-Diabetes oder LADA.

Diese Seite wurde medizinisch überprüft von Dr. Khoulah Attia – Apothekerin, Fachärztin für Immunologie.